Thermische Anwendung

Thermische Anwendung

Was ist eine thermische Behandlung?

Thermotherapie ist eine von Ärzt:innen verschriebene, zusätzliche ergotherapeutische Maßnahme, die während der Therapiezeit erbracht wird. Die Temperaturreize beeinflussen die Reaktion des Gewebes.

Im Rahmen einer Wärmetherapie wird mit flüssigem Paraffin gearbeitet, einem medizinischen Produkt, das auf 51–56ºC erhitzt wird und Wärme speichert, die an die Haut abgegeben wird. Meist wird dazu die Hand in ein Paraffinbad getaucht. Auch der Einsatz einer heißen Rolle ist möglich, wobei heißes Wasser (etwa 100ºC) in ein trichterförmig gerolltes Handtuch gegossen wird. Anschließend betupft oder rollt man über die schmerzenden Körperpartien.

Bei einer Kältetherapie kommen gekühlte Rapssamen zum Einsatz, die bei 6-8ºC Verwendung finden. Dazu werden die Hände in Raps getaucht. Auch Eis- und Kühlpackungen können verwendet werden.

Wer kann eine Thermotherapie bekommen?

Die Thermotherapie ergänzt motorisch-funktionelle und sensomotorisch-perzeptive Behandlungen und kann von Ärzt:innen verschrieben werden.

Für welche Diagnosegruppen ist eine zusätzliche thermische Anwendung möglich?

EN1, SB1, SB2

Wann sind thermische Anwendungen sinnvoll?

  • Schmerzen
  • Muskelspannungen

Wann führe ich keine thermischen Anwendungen durch?

  • offene Hautstellen und Verletzungen
  • akute Entzündungen
  • Diabetes
  • Herzerkrankungen
  • Ekzeme

Welche Wirkungen möchte ich mit einer thermischen Anwendung erzielen?

  • Herabsetzung des subjektiven Schmerzempfindens
  • Verbesserung der Dehnfähigkeit von Bindegewebsstrukturen
  • Anregung oder Minderung der Aktivität von Muskelspindeln

Welche Ziele stehen im Vordergrund?

  • Schmerzreduktion
  • Tonusregulation
  • Verbesserung von Durchblutung und Beweglichkeit

Welche Leistungen kann ich Ihnen anbieten?

Während der ergotherapeutischen Behandlung können intensive lokale Wärme oder Kälte zum Einsatz kommen.

Wie wirkt eine Wärmetherapie?

Wärmetherapien regen die Durchblutung an, da sich die Blutgefäße erweitern. So wird der An- und Abtransport von Stoffen gefördert. Die Stimulation der Thermorezeptoren löst darüber hinaus eine reflektorische Reaktion aus, die Schmerzen reduzieren, Bewegungsfähigkeit verbessern und das subjektive Wohlbefinden steigern kann.

Wann ist es therapeutisch sinnvoll, Wärmetherapie einzusetzen?

Wärme kann vor oder nach therapeutischen Sequenzen eingesetzt werden. Sind beispielsweise die Hände kalt, schmerzen Körperpartien, sind Narben sehr fest, die Beweglichkeit der Gelenke eingeschränkt oder Muskulatur verspannt, ist eine Wärmebehandlung im Vorfeld zielführend. Gelenke, Muskulatur, Narben und Gewebe werden weicher und sind gelockert. Es kann aber auch nach Trainingssequenzen zur Entspannung oder Schmerzreduktion eingesetzt werden.

Wie wirkt eine Kältetherapie?

Kältetherapien werden angewandt, um Schwellungen, Prellungen oder Schmerzen zu verringern. Sie kommen auch bei Sensibilitätsstörungen zum Einsatz.

Wann ist es therapeutisch sinnvoll, Kältetherapie einzusetzen?

Gekühlter Raps oder Eis-, Kühlpackungen können unterstützen, Ödeme zu mildern, Entzündungen zu reduzieren oder Muskelspannungen zu senken.