Ein Sensibilitätstraining zielt darauf ab, Ihre Wahrnehmung, zum Beispiel Ihr Temperaturempfinden zu schulen. Dabei stehen der Erhalt, die Wiederherstellung oder Verbesserung Ihrer taktilen Wahrnehmung oder Ihre Schmerzwahrnehmung im Vordergrund, um Ihren Aktivitätsradius in Alltag, Beruf und Freizeit positiv zu beeinflussen.
Indikationen
- Nervenverletzung
- Schlaganfall
- Amputation
- Polyneuropathie
- CRPS
- Unterscheidung sensorischer Schäden
- Parästhesie
- Anästhesie
- Hyperästhesie
- Analgesie
- Hypalgesie
- Astereognosie
Inhalt und Methoden
- Desensibilisierung mit Methoden wie Trockenbürstenmassage, Kälte-, Wärmeanwendungen
- Sensibilisierung mit Methoden wie taktilen Übungen
- Spiegeltherapie
- alltagsnahe Übungen zur Integration in den Alltag
- Selbstbeurteilung mithilfe von Skalen und Fragebögen
- Tests
- Monofilament-Test nach Semmes-Weinstein zum Test der Drucksensibilität
- Zwei-Stufen-Diskriminations-Test (2-PDT)
- Mobergs Auflese-Test zum Testen der funktionellen Sensibilität und feinmotorischen Koordination
- Dellon-Test modifiziert
Spiegeltherapie
Bei der Spiegeltherapie handelt es sich um eine neurozentrierte Methode zur Verbesserung Ihrer Wahrnehmung und Motorik. Auch Schmerzen können mit dieser Methode verringert werden. Dabei soll die Spiegelung von Bewegungen zu einer Aktivierung der Gehirnhälfte, die sich auf der gegenüberliegenden Körperseite befindet, beitragen. Damit ist gemeint, dass beispielsweise die linke Gehirnhälfte die Informationen vom rechten Körperteil und umgekehrt verarbeitet. Ziel ist es, über visuelle Reize die Gehirnaktivität in Bezug auf die betroffene Extremität zu stimulieren und das Gehirn zu reorganisieren. Die Spiegeltherapie erfolgt meist in mehreren Phasen: von der reinen Vorstellung über visuelle Stimulation bis hin zu aktiven Bewegungen ohne und mit Material. Darüber hinaus erfordert sie ein hohes Maß an Vorstellungskraft, Konzentration und Aufmerksamkeit.
Indikationen
- Schmerzsyndrom durch Amputation oder CRPS
- neurologische Erkrankungen
- orthopädische Erkrankungen
- Kontraindikationen
- mangelnde kognitive Fähigkeiten
- starke neuropsychologische Störungen
- Ablehnung der Methode
- fehlende Krankheitseinsicht
- Gesichtsfeldeinschränkung
- bilaterale Parese
Inhalt und Methoden
Reduktion von Schmerzen, Verbesserung von Motorik, Sensibilität und Körperschema mit imaginativen Elementen, passiven Bewegungen, aktiv symmetrischen Bewegungen und funktionellen Übungen mit Material
- Tests und Assessments
- DASH-Fragebogen
- COPM
- Numerische Rating Skala (NRS)
- Visuelle Analogskala (VAS)
- Box and Block Test (BBT)
- Nine-Hole Peg Test (NHPT)
- Selbsteinschätzung des Körperschemas